Carlos Fuentes
Der mexikanische Autor Carlos Fuentes wurde 1928 in Panama geboren und wuchs als Diplomatensohn in verschiedenen Ländern Lateinamerikas, den Vereinigten Staaten und in Europa auf. In Mexiko-Stadt schloss er ein Studium in Rechtswissenschaften ab und am Institut des Hautes Études Internationales in Genf bereitete er seine diplomatische Karriere vor. Carlos Fuentes war 1975 – 1977 mexikanischer Botschafter in Frankreich, wurde nach dem diplomatischen Dienst an verschiedene Universitäten (u.a. Cambridge und Princeton) als Gastprofessor berufen und war als Intellektueller eine bedeutende und viel beachtete Stimme im Dialog der Zivilgesellschaften.
Sein erster Roman Landschaft in klarem Licht (1958) brachte ihm bereits internationale Anerkennung. Für den Roman Terra Nostra wurde er 1977 mit dem Rómulo-Gallegos-Preis ausgezeichnet und 1987 erhielt er für sein Gesamtwerk mit dem Cervantes-Preis die höchste Auszeichnung, die für spanisch sprachige Literatur vergeben wird. Sein Werk umfasst neben Erzählungen und Romanen, die dem Leser ein neues Bild von Mexiko und seiner Geschichte vermitteln, vor allem auch literaturkritische Essays, von denen wichtige Anstöße für eine Erneuerung literaturkritischer Praxis ausgegangen sind. Seit 1990 lebte Fuentes in Europa sowie zeitweise in den USA, wo er einen Lehrauftrag an der Harvard University erhielt. In deutscher Übersetzung ist zuletzt Alle glücklichen Familien (2010) bei S. Fischer erschienen. 2012 starb Carlos Fuentes, der oft als Nobelpreisträger gehandelt wurde, diesen jedoch nie erhielt, in Mexiko-Stadt.